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Auszug aus
Ausgabe 153
Oktober 1996
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"Festival der Heiterkeit"
Es sind zwar schon einige Wochen ins Land gegangen, seit uns das Festival der Heiterkeit beschert wurde, wir möchten trotzdem nachträglich noch mit einer kleinen Episode dazu beitragen.
In einem kleinen Ortsteil sorgten sich einst die Damen und Herren des Rates um die Sicherheit der Schulkinder. Nehmen es doch die Autofahrer am Ortsausgang nicht so genau mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 50 km/h. Just an dieser Stelle ist nun aber auch noch eine Bushaltestelle, an der allmorgendlich viele Schulkinder auf ihren Bus warten. Die Damen und Herren des Rates machten sich allerlei Gedanken, wie man die Autofahrer zur Räson zwingen kann. Aber fast alle Vorschläge wurden von den Damen und Herren der darüberstehenden Stadtverwaltung mit dem Hinweis auf Gesetze und Kosten abgelehnt. Damit die Vertreterinnen und Vertreter des Volkes nicht ganz mit leeren Händen dastehen, gestand man ihnen schließlich zu, daß fortan die auf die Straße gemalten Ziffern "50" die Autofahrer bremsen soll. Am besten sollen sie es doch sogar selbst machen, weil es dann schneller geht und zudem der Stadtsäckel geschont wird. Der Vorsteher des Ortes, ein Mann der Tat, ließ sich das nicht zweimal sagen, eilte flugs zum städtischen Bauhof, besorgte Schablonen und weiße Farbe und malte mit einigen Getreuen die Zahlen auf die Straße. Nach getaner Arbeit bewunderten die Straßenmaler ihr Werk und auf einmal kamen leise Zweifel am Werk auf. Nachdem weitere Schriftsachverständige ihre Meinung kundtaten, war es offensichtlich: Statt der erhofften "50" war da auf einmal eine "30" zu lesen. Wollte man eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h durch die Hintertür einführen oder kann der Ortsvorsteher eine drei nicht von einer fünf unterscheiden? Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt.

Was noch auffiel

Auch in Duttweiler war das Festival zu Gast. Als Veranstaltungsort war in allen Publikationen "Bürgermeisterhof" zu lesen. Inzwischen sollte aber bekannt sein, daß es seit der Eingemeindung in Duttweiler keinen Bürgermeister mehr gibt sondern einen Ortsvorsteher mit weit weniger Befugnissen. Da der Begriff durchgängig in allen Veröffentlichungen und sogar noch in der Veranstaltungskritik der Tageszeitung "Die Rheinpfalz" am Tag danach benutzt wurde, fällt es schwer zu glauben, daß es jedesmal ein Lapsus war. Man kann davon ausgehen, daß die Veranstalter und Beteiligten (z.B. TKS ) mit den Neustadter Gegebenheiten vertraut waren. Warum der Fehler trotzdem nie korrigiert wurde, bleibt ein Geheimnis und gibt unseren Lesern Gelegenheit, ihren Spekulationen freien Lauf zu lassen.

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Hinweis: Diese Seiten sind zum Nachschlagen und als Archiv gedacht. Die getätigten Aussagen entsprechen nicht unbedingt mehr dem heutigen Stand.